Als der Hermaphrodit Igel erfährt, dass die Insassin einer Jugendstrafanstalt zu ihm ins Wohnheim ziehen soll, ist er entsetzt. Doch als Igel der Neuen zum ersten Mal begegnet, stellt er fest, dass diese ihm gar nicht so unähnlich ist: Ihre Haare sind so kurzgeschoren wie die seiner rechten Schädelseite, sie trägt einen weiten Kapuzenpulli sowie sackartig herunterhängende Jeans und besteht darauf, dass man sie »Sascha« nennt statt Alexandra. Von Beginn an fühlt sich Igel zu der androgynen, geheimnisumwobenen Schönheit hingezogen. Dennoch beschließt er, Sascha auf Distanz zu halten. Immerhin hat er in seinem jungen Leben bereits auf vielfältige Weise zu spüren bekommen, dass den Menschen nicht zu trauen ist – einem Ex-Häftling dann bestimmt erst recht nicht. Aber, was fast noch wichtiger ist: Sascha darf auf keinen Fall erfahren, wie anders Igel tatsächlich ist … Mit einer bildreichen, grenzüberschreitenden Sprache erzählt Jacqueline Thör in „Nenn mich einfach Igel“, was passieren muss, damit ein Ich bricht. "Eine intensive Geschichte über Identität, Freundschaft, Liebe und Verrat. Ein Debüt mit Stacheln." Ab 14 Jahren. Erhältlich im Shop des Elif Verlags, bei Amazon oder in der Buchhandlung Ihrer Wahl.
Jacqueline Thör:
Nenn mich einfach Igel
Hardcover, 200 S., 20,00 €
ISBN 978-3-946989-21-9
Layout: Ümit Kuzoluk UEPSILON
ELIF VERLAG 2019
Pressestimmen:
"Ihr Debüt ist mit allen literarischen Wassern gewaschen. [...] Jacqueline Thör weiß ihre erzählerischen Mittel zu nutzen. Eine souveräne neue Stimme." - Britta Heidemann, WAZ. Zur Rezension.
"Ein intensiver, toll geschriebener Debütroman. Der zuweilen surreale und verträumte Text ist sehr tiefgründig, ergreifend und poetisch. Es ist ein Roman unserer Zeit, der hoffentlich viele Menschen erreicht." - Hauke Harder, Leseschatz Buchblog. Zur Rezension.
"Allein für den Schreibstil, die Bilder, das wechselnde Tempo, die Nähe, die sich beim Lesen einstellt, gebührt Jacqueline Thör die allergrößte Hochachtung. Ein wahrer Sprachgenuss. Selten war ich emotional so engagiert beim Lesen. Viel mehr kann ein Roman eigentlich nicht leisten. Mitfiebern, mitleiden, die Freude und Angst erleben." - Sascha Pommrenke, Koreander Buchblog. Zur Rezension.
In Jacqueline Thörs lyrischem Debüt durchbricht der persönlichste Bereich das Schweigen. In den beiden Zyklen des Bands reden oft zwei Stimmen, die einander widersprechen und zugleich ergänzen. Der eine Zyklus ist ein Kampf vom Leisen ins Laute, vom Dunkel ins Licht - ein pandemisches Tagebuch. Der andere: ein Kaleidoskop - manisch, rhythmisch, dann wieder traurig und schlicht. Erhältlich bei Thalia, Amazon oder in der Buchhandlung Ihrer Wahl.
wie verkorkst ist der mensch
dass er seine liebsten für gewöhnlich
am meisten liebt
wenn diese ihre
eigentlichen konturen
übertreten
Jacqueline Thör:
obwohl sich eure gesichter fast berühren
Hardcover mit SU, 120 S., 17,50 €
ISBN 9783755795261
edition offenes feld, Dortmund 2022
Pressestimmen:
"Der Hauptteil des Werkes ist ein pandemisches Tagebuch. Hier werden alle Gefühle und Gedanken durcheinandergeworfen. Oft erklingt eine verzweifelte Trauer und Melancholie durch die Sprache. Mal heftig laut, dann wieder still und verkrochen. Der Reigen wird mit „Gesängen in den Ritzen unserer Fenster“ geschlossen. Alles ist rhythmisch, klangvoll und durchdacht. Aber auch das Schlichte zeigt sich hier und dort. Das Meiste ist einfach traurig schön zu nennen. Es sind Spiegelungen von Empfindungen in einer dunklen Zeit." - Hauke Harder, Leseschatz Buchblog. Zur Rezension.